Diplomverleihung 2024 in Grenchen: Techniker HF von heute, Innovatoren von morgen

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Diplomfeier an der hftm

Dieses Jahr durften insgesamt 115 Diplomandinnen und Diplomanden ihre wohlverdienten HF-Diplome entgegennehmen, darunter die Fachbereiche Elektrotechnik mit 37, Informatik mit 23, Maschinenbau mit 31 und Unternehmensprozesse mit 22, zusätzlich 2 NDS Industrial Management.

 

Eine würdige Zeremonie

Die Zeremonie begann traditionell mit einer Rede des Direktors, der den Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen der Studierenden lobte. „Für das Techniker-Diplom über drei Jahre braucht es einen langen Atem,“ betonte er. „Die Ausdauer ist eine Disziplin, von der die inzwischen Ex-Studierenden in jeder Hinsicht profitieren werden.“

 

Der Abend wurde von Michel Rüfenacht, dem Leiter der berufsbegleitenden Studiengänge, moderiert. Er führte durch das Programm und leitete zur Festrednerin Susanne Sahli über.

 

Inspirierende Worte von der Wirtschaftsförderin Susanne Sahli

Susanne Sahli, Wirtschaftsförderin der Stadt Grenchen/Bettlach, hielt die Festrede. Als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung setzt sie sich dafür ein, dass die Rahmenbedingungen am Standort Jurasüdfuss optimal für Unternehmen sind, um erfolgreich arbeiten zu können. Ihr Ziel ist es, mehr Ansiedlungen von Firmen in Grenchen zu fördern und voraus zu denken, 20, 30 und sogar 40 Jahre in die Zukunft.

 

Ihre beeindruckende Karriere führte sie 17 Jahre nach Asien, wo sie in Hongkong lebte. Dort entwickelte sie eine tiefe Leidenschaft für Unternehmertum in all seinen Facetten. „Ich war auf der University of Life,“ sagte sie, „und habe Gelegenheiten am Schopf gepackt.“ Sie betonte, dass sie stets den praktischen Weg dem akademischen vorgezogen habe. Ihre Zeit im Ausland hat sie stark geprägt und sie sieht sich heute als Kosmopolitin, die Unternehmen gegründet und etabliert hat.

 

Sahli teilte ihre Expertise in Führungs- und Organisationsentwicklung und beschrieb sich als Brückenbauerin zwischen Ost und West. „Hongkong, als Asien-Hub bekannt, war inspirierend und herausfordernd.“

 

Sie gab den Absolventen folgende Ratschläge mit auf den Weg:

  • Verlasst die Komfortzone, denn dort beginnt das Abenteuer.
  • Beginnt frühzeitig mit dem Aufbau eines Netzwerks, das ist euer soziales Kapital.
  • Werdet selbst Gestalter und nicht nur Kritiker, packt mit an, von innen heraus.
  • Bleibt höflich und verbindlich, nehmt nicht alles persönlich. Wir brauchen eine Gesellschaft, die resilient und robust ist, sich auf das Wesentliche konzentriert und zuversichtlich in die Zukunft schaut.

 

Feierliche Diplomübergabe und humorvolle Kurzreden

Das Highlight des Abends war die feierliche Übergabe der Diplome durch die Fachbereichsleiter sowie der Handschlag mit Michel Rüfenacht und Michael Benker. In den Kurzreden der Diplomandinnen und Diplomanden erhielten die Gäste einige Einblicke in das Innenleben der hftm und die Herausforderungen, denen sich die Studierenden stellten. Die Redner waren Simon Erhardt (Alumni), Lukas Rutz (Elektrotechnik), Yannic Ziegler (Informatik), Pascal Müller und Sven Rutschi (Maschinenbau), Thomas Winistörfer (Unternehmensprozesse).

 

Simon Erhardt, Co-Präsident des Alumnivereins: Netzwerken ist wichtig, im Alumni-Verein wird dies gepflegt. Es geht um den Austausch untereinander, Aktivitäten zur Förderung des beruflichen Wachstums und das alles auch ab und zu beim geselligen Apéro.

Lukas Rutz: „Alle Fächer unseres Rucksacks sind nun vollgepackt.“ Er beschrieb, wie sie durch Prüfungen gelernt haben, zu improvisieren und sich selbst zu verkaufen. Besonders hob er die theoretischen und praktischen Lektionen hervor, die die Studierenden stark gefordert haben, sowie die anstrengenden Unterrichtseinheiten am Freitagabend und Samstagmorgen. Diese Erfahrungen hätten ihn und seine Kommilitonen stark gemacht und auf berufliche Anforderungen vorbereitet.

Yannic Ziegler bewies Humor, als er das Transferprojekt zur Erstellung einer Notenerfassungs-App Revue passieren liess und betonte, dass es ausdrücklich erlaubt war, Fehler zu machen, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht. In den letzten drei Jahren hat er nicht nur technologische Fähigkeiten erworben, sondern auch gelernt, wie man effektiv mit Menschen umgeht, kommuniziert, Anforderungen richtig erhebt, dokumentiert und Teams führt. Die Qualität der Diplomarbeiten der Absolvierenden über alle Fachbereiche hinweg zeige, dass diese nun bestens auf die Herausforderungen der Arbeitswelt vorbereitet sind.

 

Musikalische Untermalung und Höhepunkt: Diplom-Preisverleihung
Die musikalische Untermalung von Nils Burri, die mal heiter, mal nachdenklich ist, spiegelt den emotionalen Mix der Studenten in den letzten drei Jahren wider, könnte man meinen. Sein abwechslungsreicher Stil fängt die Höhen und Tiefen ihrer Reise perfekt ein.
 

Dieses Jahr wurden insgesamt 12 Preise verliehen. Yannic Ziegler war der Star des Abends und gewann gleich drei Preise, darunter den ODEC-Preis für die beste Gesamtleistung über alle Fachbereiche. Seine Diplomarbeit erreichte die Note 6.0. Die weiteren Preisträger sind Tobias Rau, Lukas Rutz, Lukas Tschannen, Rafael Stauffer, Daniele Rizzo sowie drei Frauen, Alexandra Stutz, Sanja Flury und Laura Bonderer.

Diplompreise für ausserordentliche Leistungen

Grosszügige Erbschaft und Zukunftsaussichten

Eine erfreuliche Nachricht für zukünftige Studierende: Dank der grosszügigen Erbschaft der Familie Stamm in Höhe von CHF 235'000.-, die primär Studierenden aus einkommensschwachen Haushalten zugutekommen soll, können mehr junge Menschen ihren HF-Diplomtraum verwirklichen. Diese Mittel sollen als Darlehen während der Ausbildung bereitgestellt werden, was uns sehr ehrt und anspornt, weiterhin Technikerinnen und Techniker HF auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss zu begleiten.

 

Der Fachkräftemangel in den MINT-Berufen eröffnet den Absolventen eine vielversprechende Perspektive: Frisch ausgebildete Techniker*innen HF sind äusserst begehrte Fachkräfte und geniessen eine hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben die privilegierte Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Jobangeboten auszuwählen, denn das HF-Diplom ist und bleibt ein Türöffner. Diese Entwicklung ist nicht nur erfreulich für die Höhere Fachschule Technik Mittelland und den lokalen Industriestandort, sondern unterstreicht auch die anhaltende Attraktivität einer Ausbildung an der hftm.

 

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Erbschaft der Familie Stamm können mehr Studierende ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen und somit den dringend benötigten Fachkräftebedarf in den MINT-Berufen decken. Das Investment in die Ausbildung dieser jungen Menschen zahlt sich langfristig für die Wirtschaft aus, da gut ausgebildete Fachkräfte entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Industriestandorts sind. Die nächsten Generationen von Technikerinnen und Technikern HF befinden sich bereits auf vielversprechenden Karrierewegen, um den Erfolgskurs fortzusetzen.

 

Einblick in die Diplomarbeiten

Heute fand zudem die Diplomausstellung statt, bei der die frisch Diplomierten und Unternehmen ihre Projekte präsentierten. Ein Schaulaufen, das eindrucksvoll die Kompetenzen und das Engagement der Studierenden unter Beweis stellte.